Wenn Du negative Gefühle hast (also beispielsweise Angst hast, Dich ärgerst, traurig bist), dann bedeutet das, dass ein Bedürfnis bei Dir nicht erfüllt ist.
Es gibt viele verschiedene Bedürfnisse, und es lohnt sich herauszufinden, welches Bedürfnis gerade nicht erfüllt ist und das dann auch zu äußern. Manchmal machen wir das nicht, vielleicht weil uns gerade nicht klar ist was wir brauchen, oder weil wir zu sehr in unserem Gefühl gefangen sind. Dann kann es schnell passieren, dass wir stattdessen ein Urteil fällen, und auch das kann zu Konflikten führen, die Situation anheizen oder verschlechtern - dadurch entfernen wir uns von dem, was wir eigentlich brauchen.
Ich habe meinen Freund schon seit einer Woche nicht mehr gesehen. Heute abend werden wir uns wiedersehen und ich freue mich auf das Zusammensein mit ihm, die Gespräche, die Vertrautheit. Als er kommt, sagt er: "Ich hab mit unseren Freunden ausgemacht, dass wir alle zusammen heute abend ins Kino gehen - cool, oder?" Ich merke, wie mich das ärgert, weil er es nicht mit mir abgesprochen hat, und traurig macht, weil ich mir den Abend ganz anders vorgestellt hatte.
Wenn ich meine Bedürfnisse äußere, hört sich das so an: "Ich hätte mir gewünscht, dass wir vorher absprechen, wie wir unseren Abend verbringen. Ich wollte eigentlich nur mit Dir zusammensein, wir haben uns schon so lange nicht mehr gesehen."
Wenn ich stattdessen Urteile fälle, hört sich das so an: "Dir ist ganz egal, wie ich mir den Abend vorgestellt habe. Dir ist nur wichtig, wonach Dir ist und worauf Du Lust hast."
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